Wer wir sind und was wir wollen

Auch in Boppard leben wie in vielen anderen Städten Stadttauben in unwürdigen Verhältnissen. Wir möchten aktiv an diesem Leid und Elend etwas ändern, deswegen haben wir am 13.2.2020 den Verein „Stadttaubenhilfe Boppard e.V.“ gegründet.

Warum brauchen die Stadttauben Hilfe?

– Tauben sind verwilderte Haustiere. Sie stammen von der Felsentaube ab und wurden vom Menschen über Jahrtausende gezüchtet und genutzt (als Eier- und Fleischlieferant, Brief- und Hochzeitstaube). Noch heute stranden jedes Jahr unzählige Hochzeits- und Brieftauben auf den Straßen, die entweder den Weg zurück in ihren Schlag nicht finden oder die die Besitzer nicht wiederhaben wollen und die sich dann der Taubenpopulation in der Stadt anschließen – und sich mit dieser natürlich auch vermehren!

–  Stadttauben werden mit etwa 6 Monaten geschlechtsreif und sorgen dann ihrerseits wieder für Nachkommen. Sie brüten ganzjährig zwischen 3 und 7 Mal (egal ob das Nahrungsangebot da ist oder nicht – im Gegensatz zu Wildtauben, die nur bei genug Futter brüten) 2 Eier und sind standorttreu, als Nischenbrüter können sie nicht aufs Land ausweichen, denn sie nisten nicht in Bäumen.

–  Tauben sind Körnerfresser, nur aus reiner Not fressen sie die Abfälle der Menschen bis hin zu Erbrochenem oder Hundekot! Dies führt zu Krankheiten, Mangelernährung und dem sogenannten „Hungerkot“, der viele Stadtbewohner und Besucher stört. Gesunder Taubenkot ist sehr trocken.

–  Tauben sind keine größeren Krankheitsüberträger als andere Wildvögel, für den Menschen besteht so gut wie keine Ansteckungsgefahr! (Entsprechende Studien gibt es vom Robert-Koch-Institut! Dieses widerlegt alle gängigen Vorurteile!)

Was für eine Lösung gibt es?

–  Taubenhäuser bzw. Taubenschläge nach dem „Augsburger Modell“, das in Augsburg seit über 20 Jahren erfolgreich praktiziert wird.

Die oftmals angewandten Vergrämungsmaßnahmen sind Tierquälerei, an Spikes und Pasten verletzen sich nicht nur Tauben sondern auch andere Vögel und verenden oft qualvoll. Außerdem verlagert sich durch Abwehrmechanismen an Gebäuden das „Taubenproblem“ nur auf das nächste Gebäude.

Was sind Taubenhäuser / Taubenschläge?

–  Hier werden die Tiere durch artgerechtes Futter, sauberes Wasser, medizinische Betreuung und Nistmöglichkeiten an den Schlag gebunden, die gelegten Eier werden durch Attrappen ausgetauscht.

Welche weiteren Vorteile bieten Taubenhäuser / Taubenschläge?

–  weniger Nachkommen
–  weniger Kot auf Gebäuden, Plätzen und Autos
–  gesunder Taubenbestand
–  weniger bettelnde Tauben auf den Straßen
–  weniger Vergrämungs- und Reinigungsmaßnahmen und dadurch Kostenersparnis für die Stadt, Bewohner und Geschäftsleute

Was ist mit dem Fütterungsverbot?

–  Das Fütterungsverbot ist rund um einen Schlag im Radius von etwa 400 Metern sehr wichtig, da die Tiere artgerechtes Futter im Schlag bekommen. Wird auch rund um den Schlag gefüttert besteht die Gefahr, dass die Tiere den Schlag nicht annehmen. Ein allgemeines Fütterungsverbot ist Tierquälerei und ergibt nur einen Sinn in Verbindung mit einem Taubenschlag.